Der Austragungsort des Thüringenpokal-Finals hat – neben der grundsätzlichen Vorfreude auf das Highlight des Jahres – in den letzten Wochen bei uns, unseren Anhängern und sicherlich auch einigen „neutralen Beobachtern“ für großes Unverständnis gesorgt. Da wir diese Entscheidung bis heute nicht nachvollziehen können und zumindest für die folgenden Pokalfinals ein Zeichen setzen wollen, haben wir ein Statement verfasst, dass wir gern mit euch teilen wollen…
NICHT neutral. NICHT egal.
Sehr geehrte Damen und Herren des TFV-Spielausschusses,
mit diesem Statement möchten wir uns kritisch zum diesjährigen Thüringenpokal-Finale äußern – insbesondere zur Festlegung des Austragungsortes. In diesem Zusammenhang wollen wir gemäß dem Titel “NICHT neutral. NICHT egal.” auf sportliche, organisatorische und finanzielle Nachteile hinweisen, die unserer Einschätzung nach bei der Entscheidungsfindung nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Vielmehr halten wir es (zukünftig) für unumgänglich, dass das Pokalfinale generell an einem neutralen Ort ausgetragen wird.
Vorab ist uns jedoch wichtig zu betonen, dass sich unser Statement ausschließlich an die Entscheidungsträger des Spielausschuss des Thüringer Fußball-Verbandes e.V. richtet – nicht an hauptamtliche Mitarbeiter anderer Bereiche des Verbandes und auch nicht an den ZFC Meuselwitz e.V.
In den “Durchführungsbestimmungen Landespokal 2024/2025” (Abschnitt 7.2.2) heißt es, dass das Finale bei der Beteiligung eines Regionalligisten aufgrund der Anforderungen des DFB und der ARD auch in dessen Spielstätte ausgetragen werden kann.
“[…] Hier kommen bei Beteiligung von Mannschaften aus der Regionalliga deren Stadien bei Verfügbarkeit, ansonsten auch andere geeignete Spielstätten infrage.[…]”
Zudem wird ausdrücklich erwähnt:
“Der Austragungsort […] wird durch das Präsidium unter Beteiligung des Spielausschusses sowie der noch im Wettbewerb verbliebenen Teilnehmer […] vor den Halbfinalspielen festgelegt.”
Das Wort “Beteiligung” legt in unseren Augen eine Einbindung nahe – etwa im Sinne eines Austauschs, einer gemeinsamen Besprechung oder zumindest einer Anhörung. Leider hat ein solcher Austausch nicht stattgefunden. Kein Vertreter unseres Vereins wurde kontaktiert – weder schriftlich noch telefonisch – noch wurde zu einem Treffen eingeladen. Die Entscheidung wurde somit entgegen den eigenen Durchführungsbestimmungen getroffen und im Nachgang lediglich in einem Nebensatz auf der Website veröffentlicht.
Das Ergebnis? Der Favorit hat Heimspiel! (ggf. bewertet der Spielausschuss die Favoriten-Rollen bei einem 2-Klassen-Unterschied aber auch anders)
Aus unserer Sicht hat diese Festlegung entscheidende und vor allem einseitige Auswirkungen, die den fairen Wettbewerb in vielerlei Hinsicht negativ beeinflussen:
1. Organisatorische Nachteile
Aufgrund der Festlegung des Final-Ortes (bluechip-Arena Meuselwitz) liegt die gesamte Anreise- Verpflichtung ausschließlich beim FC An der Fahner Höhe und seinen Anhängern.
Diese ca. 2-stündige Anreise wird – abgesehen von den Kosten – auch aufgrund der frühen Anstoßzeit (12:30 Uhr) natürlich zwangsläufig Auswirkungen auf die Frische und die Leistungsfähigkeit unserer Mannschaft haben – gerade angesichts des Klassenunterschieds, der ohnehin einen „perfekten Tag“ erfordert, um sportlich bestehen zu können.
Und: während die ZFC-Fans von einer kurzen Anreise profitieren und eventuell sogar zu Fuß ins Stadion laufen, müssen ausschließlich die Anhänger des FC An der Fahner Höhe eine weite Anreise auf sich nehmen, was sich ggf. auch in einer geringeren Unterstützung bemerkbar macht.
NICHT neutral. NICHT egal.
2. Sportliche Nachteile
Es liegt in der Natur des Pokal-Wettbewerbs, dass unterklassige Vereine auf höherklassige Vereine treffen können. Der Unterschied macht sich jedoch – neben der oben angesprochenen Frische – vor allem dann zusätzlich bemerkbar, wenn der höherklassige Verein das Spiel “im eigenen Wohnzimmer” austragen kann. Man kennt die Tücken und Vorzüge des eigenen Rasens, ist mit den Abläufen und Wegen im Stadion bestens vertraut und hat sich im Laufe der Saison / Jahre an alle Gegebenheiten gewöhnt.
NICHT neutral. NICHT egal.
3. Finanzielle Nachteile
Beide Finalisten erhalten eine Final-Prämie. Doch während der ZFC Meuselwitz durch das Heimspiel zusätzliche Einnahmen (insbesondere durch das Catering, das laut unserer Information vom ZFC Meuselwitz übernommen wird) generieren kann und wird, muss der FC An der Fahner Höhe einen erheblichen Teil seiner Final-Prämie für Reise- und Logistikkosten aufwenden.
NICHT neutral. NICHT egal.
4. Generelle Nachteile
Neben all den oben beschriebenen einseitigen Auswirkungen, wollen wir abschließend noch eine kritische Bemerkung zum diesjährigen Rahmenspielplan machen, welcher sich in erheblichem Umfang nachteilig auf das gesamte Pokalfinale und dessen Zuschauerzuspruch auswirkt.
In unseren Augen ist es absolut unverständlich, wieso man den Finaltag der Amateure im Rahmenspielplan nicht berücksichtigt und den Amateuren somit keinerlei Bedeutung schenkt.
Schaut man nur allein auf “Landesebene”, haben parallel zum Pokalfinale am 24. Mai 2025 sowohl die Verbandsliga, als auch die drei Landesklasse-Staffeln einen Pflicht-Spieltag, d.h. nach aktuellem Stand haben insgesamt 34 (!!!) Teams, deren Spieler, Offizielle und Anhänger als potentielle Zuschauer in Frage kommen, ein Pflichtspiel.
Warum versucht man als Spielausschusses in seiner Saisonplanung nicht alles erdenklich Mögliche, um die besten Voraussetzungen für dieses Highlight zu schaffen? Warum legt man die Spiele nicht fix auf den Freitag vorher oder den Sonntag danach oder sogar gleich auf den 4 Tage später eingeplanten Nachholspieltag?
Warum gibt man sich durch diese Planung mit einem mittelmäßig besuchten Spiel zufrieden, anstatt die maximal mögliche Auslastung anzustreben?
NICHT neutral. NICHT egal.
Bei all den oben angesprochenen Punkten stellen wir uns zwei abschließende Fragen:
Empfinden Sie all diese Umstände für alle Beteiligten als “fair”?
Hatte all das kein Entscheidungsträger “auf dem Schirm”?
Was auch immer Sie mit diesem Statement kurz- oder vielleicht auch erst mittelfristig anstellen – wir würden uns im Sinne aller Thüringer Amateur-Vereine freuen, wenn man in Thüringen nicht immer nur für Fairness wirbt, sondern diese auch walten lässt. Denn:
Neutralität ist NICHT EGAL!
Diesen Kommentar gibt es nichts hinzuzufügen. Der TFV sollte die gesamten Reisekosten der Mannschaft und Fans der Gästemannschaft übernehmen, damit sie einen Willen zeigen das sie es besser machen wollen. Ich wünsche beiden Mannschaften viel Spass. Ausser dem Vorstand desTFV.
Ein super Statement von euch, hoffentlich bewegt es was und regt die Verantwortlichen Entscheidungsträger zum Nachdenken an,auch wenn es in diesem konkreten Fall zu spät ist. Ich drücke euch die Daumen und denkt dran;der Pokal hat eigene Gesetze.
Alles Gute für euch, Papa Krusi
Lob an den Verfasser. Top geschrieben! Dem ist inhaltlich nichts mehr hinzuzufügen. Schon seit Jahrzehnten werden Pokalendspiele auf neutralem Boden oder bei den unterklassigen Mannschaften ausgetragen! Nicht desto Trotz haben solche Spiele ihre eigenen Gesetze.
Also Fahner Höhe, Kopf hoch!!
Denn Fußball ist reine Kopfsache. Ihr habt es drauf!
Papa Wolfi
Diesem Statement ist eigentlich nichts zuzufügen! Aber da sieht man wieder das dem TFV die Amateure ziemlich egal sind. Warum wird so ein Finale nicht in der Landeshauptstadt statt, da wären die Rahmenbedingungen für alle gleich (auch für die ARD ). Wenn man jetzt kurzfristig etwas für den FC. tun kann, dann alle Einnahmen teilen und vom TFV ein extra Bonus für die Unannehmlichkeiten! Aber bei all dem Ärger. Kämpfen und siegen!!!